Verbraucherschützer und Regulierer fordern seit vielen Jahren mehr Transparenz bezüglich einzelner Produktbestandteile und deren Kosten. Im besonderen Fokus stehen dabei die Vertriebskosten.

Die Autoren Prof. Dr. Hato Schmeiser (I.VW-HSG) und Franck Kempfer (Q_PERIOR) erörtern im zweiten Opinion Paper «Neue regulatorische Initiativen zur Vertriebskostentransparenz: Welche Effekte sind zu erwarten?» die Einflüsse der Regulierung und der Aufsicht auf die Kostentransparenz von Versicherungsprodukten – mit besonderem Fokus auf die Vertriebskosten. Mögliche Motive zu mehr Kostentransparenz aus dem Blickwinkel der Regulierung können dabei sein:

  1. Die Erzeugung von Margendruck gemäss der Annahme, dass der Versicherungsmarkt nicht ausreichend wettbewerbsorientiert ist.
  2. Die These, dass Kunden bessere Entscheidungen treffen, wenn sie die Vertriebs-, Beratungs- und sonstige Kosten des Produkts kennen.
  3. Die Annahme, Versicherungsnehmer könnten durch die Offenlegung von Vermittlungs- und Beratungskosten besser erkennen, ob Empfehlungen eines Vermittlers mit der Aussicht auf hohe Provisionen ausgesprochen werden.

Das Opinion Paper fokussiert sich auf These 2 und argumentiert, dass Kunden durch Kostentransparenz vermehrt suboptimale Entscheidungen treffen. Der gewünschte positive Effekt ist somit nach Ansicht der Autoren zweifelhaft.

Prof. Dr. Hato Schmeiser erarbeitet zusammen mit Versicherungsexperten aus den Bereichen Vertriebs- & Kundenmanagement von Q_PERIOR insgesamt vier Opinion Papers.

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