Das Arbeitspapier von Hato Schmeiser und Florian Klein, veröffentlicht im «Journal of Financial Transformation», analysiert die empirischen Daten einer Online-Befragung und zeigt die wichtigsten Treiber für die relative Zahlungsbereitschaft der Versicherungsnehmer vor dem Hintergrund hoher Versicherungswerte auf. Die Autoren wenden die Perspektive des Versicherers an, um besser zu verstehen, welche Versichertengruppen eine hohe relative Zahlungsbereitschaft aufweisen und welche nicht einmal die erwarteten Kosten des Versicherers decken. Die Untersuchung zeigt, dass der Umfang des Versicherungsschutzes (Voll- oder Teilversicherung) keinen relevanten Einfluss auf die relative Zahlungsbereitschaft besitzt. Darüber hinaus sinkt die relative Zahlungsbereitschaft für hohe Versicherungswerte signifikant mit einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit, höherem Alter, geringerer Risikoaversion oder geringerem Vermögen. Ausserdem liegt die durchschnittliche relative Zahlungsbereitschaft für Personen mit mittlerer Finanzkompetenz deutlich höher als diejenigen der Versicherungsnehmer mit hoher Finanzkompetenz. Die Autoren stellen zudem fest, dass die Versicherungsnehmer bei Überversicherung und Vollversicherung deutlich von den Ergebnissen abweichen, die sich auf Basis der Erwartungsnutzentheorie ergeben. Diese Erkenntnis ist unabhängig vom Anfangsvermögen und dem Grad der Risikoaversion. Bei Unterversicherung ist die Abweichung allerdings entweder weniger oder gar nicht signifikant.

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