Martin Eling, Omid Ghavibazoo und Katja Hanewald haben einen Artikel im Journal of Behavioral and Experimental Economics veröffentlich. Darin untersuchen sie den Zusammenhang zwischen der selbstberichteten Bereitschaft, finanzielle Risiken einzugehen, und dem Besitz von Lebens- und Pflegeversicherungen. Bei einer repräsentativen Stichprobe von Personen über 50 Jahren aus 14 Ländern und unter Kontrolle demografischer und sozioökonomischer Determinanten der Versicherungsnachfrage finden sie einen positiven Zusammenhang zwischen der Bereitschaft, finanzielle Risiken einzugehen, und dem Besitz von Pflege- und Lebensversicherungen. Dieser Zusammenhang ist bei Lebensversicherungen stärker ausgeprägt als bei Risikolebensversicherungen und Pflegeversicherungen. Zwei Robustheitstests, bei denen (i) anstelle der Bereitschaft, finanzielle Risiken einzugehen, der Besitz risikobehafteter Vermögenswerte herangezogen wird und (ii) der Schwerpunkt auf bestimmten demografischen und sozioökonomischen Gruppen liegt, bestätigen die Ergebnisse für die Lebensversicherung, während die Ergebnisse für die Pflegeversicherung weniger eindeutig sind. Ihre empirischen Ergebnisse können nicht durch den klassischen Erwartungsnutzenrahmen erklärt werden und unterstützen somit neuere Forschungen, die darauf hinweisen, dass alternative Modelle (z. B. Risikoeinstellungen höherer Ordnung oder die Prospect-Theorie) zur Erklärung der Versicherungsnachfrage erforderlich sind.

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